Ringen und Raufen mit Respekt: Judo an der BFS

„Hajime!“ ruft eine Stimme durch die Sporthalle der Blanc–und–Fischer Schule. Im nächsten Moment greifen sich Schülerinnen und Schüler an den Handgelenken und Schultern und versuchen, sich gegenseitig auf den Boden zu drücken. Nach einer Minute ertönt wieder die Stimme und ruft „Mate!“. Alle Schülerinnen und Schüler lassen sich auf der Stelle los, verbeugen sich und geben mit einem Grinsen dem Partner gegenüber die Hand als Zeichen des Fairplays. Was sich im ersten Moment befremdlich anhört, ist gewollt und unterliegt einem strengen Regelwerk. Und das Wichtigste: es macht den Kindern und Jugendlichen Spaß.

In den vergangenen zwei Schuljahren haben die Schülerinnen und Schüler der BFS in den niedrigeren Klassen der Sekundarstufe für einige Wochen Erfahrungen mit der Sportart Judo im regulären Sportunterricht gemacht. Der aktuelle Lehrplan sieht nämlich mittlerweile vor, dass Schulen bestimmte Lehrinhalte individuell gestalten müssen. Die Fachschaft Sport, unter der Leitung von Marcel Feyrer, entschied sich aus diesem Grund, das Bewegungsfeld „Miteinander / gegeneinander kämpfen“ mit ins Schulcurriculum aufzunehmen. Schnell war der Schulleitung und den Sportlehrkräften klar, dass das allgemeingehaltene Bewegungsfeld durch den Judosport vermittelt werden soll. Für die fachliche Methodik steht hierfür die Lehrkraft Stefan Freitag, der selbst aktiver Judoka ist und auf internationaler und nationaler Wettkampffläche steht, zur Verfügung.

Judo ermöglicht nicht nur die intensive sportliche Betätigung, sondern darüber hinaus auch ein durch Regeln gestütztes, respektvolles und faires Miteinander.

Die vergangenen Unterrichtseinheiten dienten auch der Schule zur Erprobung der räumlichen Situation. Im nächsten Schritt sollen die Schülerinnen und Schüler in bestimmten Jahrgängen mit dem neuen Graduierungssystem des Deutschen Judo-Bundes (DJB) vertraut gemacht werden und bei besonderer Leistung den weiß-gelben Gurt erreichen. Hierfür bietet sich das Profilfach Sport, welches ab der achten Jahrgangsstufe unterrichtet wird, besonders gut an.

Eine erfreuliche Nachricht kann bereits verzeichnet werden. Die BFS wurde mitunter von mehr als hundert Bewerbungen für das Projekt „Judoanzüge für Schulen“ vom DJB auserwählt und darf sich über einen Satz an Judoanzügen freuen. Dies ermöglicht eine umfassendere und qualifiziertere Vermittlung von Judo. Auch den Kindern erleichtert dies den Einstieg in die Sportart und steigert die Motivation.

So wird auch in Zukunft durch die Sporthalle „Hajime“ und „Mate“ ertönen und der Sportunterricht einen leichten Hauch von Japan besitzen.

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